RENOVIERUNG AUF ALTE ANHYDRITESTRICHE IM VERBUND

Beim Ersatz eines bestehenden Belages kann es notwendig sein, die Höhe des bestehenden Anhydritestrichs anzupassen oder erhöhte Ebenheitsanforderungen zu erreichen. Nach der sorgfältigen Prüfung sowie der entsprechenden Vorbereitung des Untergrundes und dem fachmännischen Einbau bilden der Altuntergrund und die weber.floor Renovations-Produkte den idealen Untergrund für alle gängigen Beläge.

Die Belegreife ist abhängig von den Austrocknungsbedingungen. Die Angaben zur Belegereife sind maßgebend bei trockenem Untergrund, einer Raumlufttemperatur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 %. Luftentfeuchter, Zugluft sowie zu hohe Temperaturen sind zu vermeiden. Bewegungs- bzw. Dehnfugen aus dem Untergrund sind in der Ausgleichsschicht zu übernehmen. Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der Gebäudegeometrie bzw. des Untergrundes zu kleineren Haarrissen kommen kann. Diese stellen jedoch lediglich einen optischen Mangel dar und haben keinerlei Einfluss auf die Haftung bzw. Tragfähigkeit des Bodens.

Hinweis:
Nicht bei aufsteigender Feuchtigkeit und nicht für Industriebelastung geeignet!

Der Anhydritboden ist von Kleberresten, den Haftverbund störendem Material u.ä. zu reinigen und anschließend zu schleifen. Staub und sonstige Rückstände müssen anschließend z.B. mit einem Industriesauger entfernt werden. Bei Konstruktionen im Verbund sind i.a. an aufgehenden Bauteilen keine Randdämmstreifen erforderlich.
Rohrdurchführungen müssen ggf. mit Randdämmstreifen versehen werden (z.B. wenn das Rohr schon in der tragenden Konstruktion vom Boden entkoppelt ist). Bauteile aus Gipskartonplatten sind vor Durchfeuchtung zu schützen (z.B. durch Randdämmstreifen). Bei Konstruktionen bei denen der alte Anhydritestrich auf einer Dämmung/Trennlage aufgebracht wurde, sind an allen aufgehenden Bauteilen Randdämmstreifen anzubringen. Handelt es sich um einen heterogenen, minderfesten Untergrund und/oder sind Risse vorhanden, ist nach Untergrundvorbereitung und Grundierung großflächig weber.floor 4945 Systemgewebe mit einer Überlappung von 50 mm zu verlegen. Die Schichtdicke des folgenden weber.floorBodens sollte hierbei mindestens 10 mm betragen.

Variante 1 – weber.floor 4712 Grundierung EP EC 1 bei schnelltrocknendem System ab 10 mm Schichtdicke:
Beide Komponenten (A und B) sind nach technischem Merkblatt anzumischen und umzutopfen. Die Grundierung ist danach gleichmäßig mit einem Gummischieber oder einer Lammfellwalze auf den
Boden aufzutragen. Dabei ist Pfützenbildung zu vermeiden. In die noch nasse weber.floor 4712 Grundierung EP EC 1 ist weber.floor 4936 Abstreusand 0,3–0,8 mm gleichmäßig im Überschuss einzustreuen.
Nach der Reaktion des Materials (nach ca. 8 Stunden) ist der lose Sand abzufegen und mit einem Industriesauger abzusaugen.

Variante 2 – weber.floor 4716 Haftgrundierung bis 10 mm Schichtdicke und Calciumsulfat-Ausgleichsmasse:
Der Untergrund ist mit weber.floor 4716 Haftgrundierung, verdünnt im Mischungsverhältnis 1 : 1 mit Leitungswasser, zu grundieren. Die Grundierung ist hierbei gleichmäßig mit einem weichen Besen
auf den Boden aufzutragen. Dabei ist Pfützenbildung zu vermeiden. Die Grundierung muss ca. 2–4 Stunden trocknen, bis sich eine klebrige, durchsichtige Oberfläche gebildet hat. Die maximale Wartezeit ist 48 Stunden.

normal trocknend:
Als normal trocknende Variante kann weber.floor 4095 Alpha-Fließspachtel (1–10 mm) eingesetzt werden. weber.floor 4095 ist nach 1–7 Tagen abhängig von der Schichtdicke belegreif.

Schnell trocknend:
Als schnell trocknende Variante kann bei manueller Verarbeitung weber.floor 4010 Fließspachtel (1–6 mm) und bei maschineller Verarbeitung weber.floor 4031 Fließspachtel plus (1–10 mm) eingebracht werden. weber.floor 4010 und weber.floor 4031 sind nach einem Tag belegbar, bei Parkett/Laminat und Spachtelschichtdicken über 5 mm nach 3 Tagen.

Normal trocknend:
Als normal trocknende Variante kann weber.floor 4190 Alpha-Dünnestrich (10–30 mm) eingesetzt werden. weber.floor 4190 ist bei 1 cm Schichtdicke ca. nach 1 Woche belegreif. Für jeden weiteren cm zusätzlich 2 Wochen Trocknungszeit abwarten. Eine CM-Messung muss vor Belagsverlegung immer erfolgen.

Schnell trocknend:
Bei größerem Ausgleichsbedarf und schneller Belegung ist weber.floor 4320 Renovations- und Holzbodenausgleich schnell (4–50 mm) einzubringen. Belegreife von weber.floor 4320: Fliesenverlegung: nach ca. 1 Tag, Parkett/Laminat: nach 7 Tagen und alle anderen Beläge: nach 3 Tagen.

Wird der Boden bei Erreichen der Belegreife belegt, kann auf eine Nachbehandlung verzichtet werden. Kann dagegen nicht sichergestellt werden, dass der Boden innerhalb  dieses Zeitraumes mit einem Oberbelag belegt wird, ist der Boden mit geeigneten Maßnahmen vor Übertrocknung zu schützen. Bei Verklebung von Massivholzdielen, großformatigem Stabparkett (> 30 cm) oder Massivparkett mit erheblichem Maßänderungsrisiko muss in jedem Fall eine Zwischengrundierung mit Reaktionsharz weber.floor 4718 R oder weber.floor 4712 erfolgen. Die Verklebung von Massivholzdielen erfolgt dann mit weber.floor 4838 2K-PU.

  1. Neuer Oberbelag
    Der hier beschriebene Renovationsaufbau eignet sich für alle gängigen Bodenbeläge
  2. Weber Belagsklebstoff
    Für die Verlegung von Keramik oder Natursteinplatten
  3. weber.floor Dünnestrich/Renovationsestrich/Fliessspachtel
    Je nach Einbaudicke und gewünschter Trocknungszeit bieten sich verschiedene Weber Ausgleichsmassen an. Beispielsweise:
    – weber.floor 4031 Fliessspachtel plus (1-10 mm)
    – weber.floor 4095 Alpha-Fliessspachtel (1-10 mm)
    – weber.floor 4190 Alpha-Dünnestrich (10-30 mm)
    – weber.floor 4320 Renovations- und Holzbodenausgleich schnell (10-50 mm)
  4. weber.floor Systemgrundierung
    Variante 1: weber.floor 4712
    Grundierung EP EC1 bei schnelltrocknendem Nivellierausgleich ab 10 mm Schichtdicke
    Variante 2: weber.floor 4716
    Haftgrundierung bei Ausgleich bis 10 mm oder dem Einsatz von Calciumsulfat-Ausgleichsmassen
    Sehr emissionsarme, wasserfreie 2-komponentige Epoxidharzgrundierung
  5. weber RS 8-50 Randdämmstreifen
  6. Bestehender Anhydritestrich im Verbund guter Haftung zum Untergrund
    Der Untergrund muss fest, tragfähig und trocken sein. Der Anhydritestrich ist von Kleberresten, den Haftverbund störenden Material u. ä. zu reinigen und anschliessend zu schleifen. Der Untergrund muss eine Oberflächenzugfestigkeit von 1,0 N/mm² aufweisen.
  7. Tragende Konstruktion

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Neuer Oberbelag

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weber Belagsklebstoff

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weber.floor Renovationsestrich/Fliessspachtel

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weber.floor Systemgrundierung

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weber RS 8-50 Randdämmstreifen

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Bestehender Anhydritestrich im Verbund mit guter Haftung zum Untergrund

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Tragende Konstruktion